Montag, 25. Mai 2015

Wenn die Frage nach der Rasse einfach ausbleibt...

Wenn, wie heute bei schönstem Pfingstwetter, mehrere Hunde, groß wie klein, im Auslaufgebiet zusammen herumtollen, ins Wasser springen, sich beschnüffeln, sich zum Spiel auffordern, fröhlich zu Herrchen und Frauchen hin- und zurückrennen, entspannte Halter ihren entspannten Hunden zusehen - und einen niemand fragt: Ist Ihr Hund ein "Listenhund"? Welche Rasse ist das? Ist das "Kampfhund"? - denn unser Hund, ein zweijähriger English Staffordshire Bullterrier Rüde (kurz Staffbull oder Staffy oder Staffie), ist einer jener dort mitspielenden Hunde, dann ist, wie so häufig, das reale Leben der bestehenden Gesetzeslage in vielen Bundesländern zu den Rasselisten weit voraus.

Dann haben auch wir als Halter wohl bisher vieles richtig gemacht.

Und die vielen anderen Halter mit ihren sog. "Listenhunden", die tagtäglich dafür werben, dass andere Menschen ganz real erleben können, dass alle Hunde zunächst einfach Hunde sind, egal welcher Rasse sie zugehörig sind.

Und die Vereine und Organisationen, die sich seit vielen Jahren mit großem Engagement für sog. "Listenhunde" und dafür einsetzen, dass die Rasselisten und die damit postulierten Vorurteile gegenüber Hunden allein aufgrund ihrer "Rasse" wieder der Vergangenheit angehören können. Und Hunde - zu oft - nicht den Rest ihres Lebens, allein weil sie der "falschen Rasse" zugehörig sind, im Tierheim fristen müssen. Oder nicht Opfer jener sogar noch gesetzlich behaupteten (Rasse-)"Gefährlichkeit" werden, weil sich manche Menschen davon gerade angezogen fühlen und den Hunden furchtbare Dinge antun.

Ebenso die Kynologen/Wissenschaftler und Hundetrainer, die nicht müde werdend immer wieder Sachaufklärung betreiben, in den Medien, über Studien, über Bücher, in den Hundeschulen - und dabei auch vielen "Listenhunde"-Haltern helfen, nicht weil ihre Hunde zwangsläufig "auffällig", sondern die Halter oftmals schlicht verunsichert sind, weil ihnen schon die Gesetzeslage vermittelt, einen "rassebedingt per se gefährlichen" Hund bei sich zu führen. Und ihr eigenes Erleben so ganz anders ist, als das, was eine Vorschrift meint, über ihren Hund zu wissen.

Wie sehr wünscht man sich an jenen Nachmittagen wie diesen oder in so vielen anderen Situationen im Alltag Politiker und auch Richter an seine Seite, um zu zeigen: Hier, seht mal, das ist die Realität mit unseren Hunden. Nicht das, was in den Rasselisten einfach vermutend unseren Hunden unterstellt wird und durch viele Medien leider zu oft immer noch falsch und reißerisch transportiert wird. Ihr könnt es hier fühlen. Ihr könnt es hier anfassen. Ihr könnte es von hier mitnehmen in Euren Alltag - und bitte, lasst genau auch diesen Teil des Lebens mit unseren Hunden in Euren Entscheidungen zum Ausdruck kommen.

Wäre das herrlich!

Es ist noch viel zu tun. Wir werben weiter dafür. Jeden Tag. Schritt für Schritt. Auf vielen Wegen.

Versprochen.
 




Verein zur Abschaffung der Rasselisten e.V., Neustr. 2, 47638 Straelen Eingetragen im Vereinsregister des AG Geldern unter Nr.: VR 1677 - Impressum